Slowdive in Berlin (again)
Die letzten Auftritte von Slowdive in Deutschland sind noch gar nicht so lange her. Zuletzt war man im April hier. Das Timing damals war aber etwas seltsam, kurz vor der Veröffentlichung des ersten neuen Albums seit 20 Jahren. Jetzt kam die Band dann aber noch einmal nach Deutschland - für zwei Konzerte, in Hamburg und in Berlin.
(Das Konzert fand schon am Dienstag statt, aber ich komme erst jetzt dazu, es zu verbloggen.)
Eigentlich hatte ich das Konzert in Brüssel im Auge gehabt, aber das ging ein paar Tage vor den anderen in den Verkauf, was ich zu spät gemerkt hatte. Dann eben wieder Berlin.
Die Location dieses Mal war etwas größer, dafür von außen nicht wirklich ansehnlich. Der Eingang befindet sich hinter einer schlichten Tür, umgeben von blinkenden Hinweisschildern für Casinos und ähnlichem, an der Einfahrt zum Parkplatz eines Baumarkts. Innen macht das „Huxley‘s Neue Welt“ zum Glück mehr her.
Das Vorprogramm gestalteten Isan, zwei Herren an Laptops. Ein bisschen erinnerte mich die Szene an den Auftritt von Four Tet vor langer langer Zeit, als Vorprogramm von Stereolab. Auch hier gab es praktisch keine Interaktion mit oder auch nur Kenntnisnahme des Publikums. Die beiden produzierten ihre Stücke und winkten beim Abgang am Ende einmal ins Publikum. Musikalisch war es auch nicht mein Ding. Ein, zwei Stücke mit etwas mehr Beat waren ganz okay, der Rest eher langweilig-schwebend.
Nach relativ kurzer Umbaupause kamen dann Slowdive auf die Bühne. Eine Setlist habe ich dieses Mal nicht, aber sie dürfte weitgehend der vom letzten Mal entsprochen haben, mit vielleicht zwei zusätzlichen Songs vom neuen Album.
So stand z.B. als drittes Stück wieder „Crazy for you“ an und Neil Halstead hatte das Intro dieses Mal auch im Griff. Auch wurde „Golden Hair“ von Rachel wieder mit
This is our last song.
angekündigt und sie verließ nach ihrem Gesangs-Part auch wieder die Bühne.
Ein bisschen Routine war also jetzt vielleicht, bei meinem insgesamt dritten Slowdive-Konzert, mit drin. Aber es war nie langweilig und so blieb auch einfach mehr Gelegenheit, sich auf die Stücke einzulassen. Die Highlights waren für mich natürlich die Songs von „Souvlaki“. Das Album war auch wieder entsprechend stark vertreten, mit „Souvlaki Space Station“, „When the Sun hits“ (inkl. Rachels Zur-Seite-Treten-Pose), „Alison“, und, als zweiter Zugabe, einer etwas anders intonierten Version von „Dagger“.
So langsam freunde ich mich auch mit den Stücken der frühen EPs an, während die Songs vom neuen Album noch etwas als Fremdkörper wirken. Vielleicht brauche ich dafür einfach noch ein paar Slowdive-Konzerte mehr :) Gerne auch mal etwas „closer to home“.
Thanks, @slowdiveband @RachelAGoswell et al. for the feels pic.twitter.com/CV4y9AxCB9
— Dirk Haun (@dirkhaun) 3 October 2017