Fanfare Ciocarlia beim Sommerfestival der Kulturen
Das Sommerfestival der Kulturen ist ja auch schon längst eine Stuttgarter Traditionsveranstaltung. Eine, zu der ich es aber bisher auch noch nie geschafft habe. Das wäre wohl auch dieses Jahr wieder so geblieben, wenn mich nicht meine Coworkerin Claudia auf den Auftritt von Fanfare Ciocarlia aufmerksam gemacht hätte. Die Hörproben klangen spannend, also sind wir hingegangen.
Wie muss man sich den Sound einer 12-köpfigen rumänischen Blaskapelle vorstellen? Wenn Beirut und Perhaps Contraption zusammen eine Band gründen und man das Resultat mit doppelter Geschwindigkeit abspielen würde, käme das dem Sound von Fanfare Ciocarlia einigermaßen nahe. Rein optisch indes unterscheidet sich Original deutlich, besteht die Gruppe doch aus zumeist älteren Herren, die alle in schwarz gekleidet da auf der Bühne standen.
Da alles neu für mich war, kann ich natürlich nicht einen einzigen Titel benennen. Der Anfang war eher druckvoll bevor es ein paar Stücke zu hören gab, die den Ruf der Gruppe als "schnellste Blaskapelle der Welt" eindrucksvoll untermauerten. Das ist zwar faszinierend, aber auch anstrengend und man weiß gar nicht, wie man sich dazu bewegen soll. Zum Glück gab es nach dem furiosen Auftakt mehr Abwechslung und auch gelegentlich mal ein langsames Stück. Das Publikum machte begeistert alles mit, die Stimmung war prächtig.
Nach strammen anderthalb Stunden war dann Schluss. Vermeintlich. Denn erst gab es noch eine Zugabe und dann kam die Band von der Bühne herunter und spielte noch zwanzig Minuten lang mitten im Publikum weiter. Das war sehr schön, allerdings bekam man weiter hinten davon fast nichts zu hören.
Fazit: Sicher nicht die Art von Musik, die man ständig hören will, aber für einen Abend, noch dazu bei schönem Wetter und in so einem Umfeld, mal ganz amüsant.
(Das Konzert fand bereits am Dienstag zum Auftakt des Sommerfestivals statt.)