Ausmisten!
Ein Onkel ist kürzlich verstorben. Neben den vielen anderen Dingen, die bei so einem Ereignis anfallen, müssen wir nun sein Haus ausräumen. Was da alles zum Vorschein kommt ... Lasst es mich so formulieren: Bitte tut das Euren Erben nicht an. Mistet regelmäßig aus.
Ein paar Highlights:
Werbegeschenke
Was wir an Taschenrechnern, Taschenlampen und Taschenmessern weggeworfen haben, hätte locker gereicht, um eine Schulklasse und einen Pfadfinder-Trupp auszustatten. Alles Werbegeschenke natürlich, und alles Einzelstücke.
Wir fühlen uns geschmeichelt, wenn wir etwas geschenkt bekommen. Umso mehr vielleicht sogar, wenn es von einer Firma (oder hier vor allem: einer Bank) kommt, denn das gibt uns das Gefühl, als Kunde geschätzt zu werden und "etwas mehr" für unser Geld zu bekommen.
Aber mal ehrlich: Brauchen wir den ganzen Kram wirklich? Ein Geschenk von einer Person abzulehnen gehört sich nicht. Eine Bank aber kann nicht beleidigt sein. Also vielleicht beim nächsten Mal überlegen, ob man das angebotene Geschenk wirklich (konkret!) gebrauchen kann - oder es nicht vielleicht besser gleich ablehnt.
Pro-Tipp: Wenn es ein halbes Jahr später immer noch ungenutzt in der Schublade liegt - wegwerfen (geschenkt will den Schrott dann ja auch niemand mehr).
"Das könnte man vielleicht nochmal gebrauchen"
Sich von lieb gewonnen Gegenständen zu trennen fällt schwer. Auch, wenn diese kaputt oder zumindest schon stark abgenutzt sind. Und wenn man sich dann endlich dazu durchringt, Ersatz zu kaufen, wird das gute alte Stück eingelagert, denn "man könnte es ja vielleicht nochmal gebrauchen" (alternativ: "Das ist doch noch gut!").
Und, wie oft hat man das alte Stück dann wirklich nochmal benutzt? Eben. Weg damit.
Lebensmittel
Über die Menge an längst abgelaufenen Lebensmitteln, die wir gefunden haben, hülle ich lieber den Mantel des Schweigens. Auch hier würde ich dringend empfehlen, regelmäßig mal die Vorratskammer, den einen Küchenschrank, etc. auszuräumen.
Erinnerungsstücke
Erinnerungsstücke sind natürlich ein ganz anderes Thema. Ich will niemanden dazu überreden, sich von Dingen zu trennen, mit denen schöne oder wichtige Erinnerungen verbunden sind. Auch nicht in - für Außenstehenden - absurd erscheinenden Fällen. Solange einem ein Gegenstand wirklich noch etwas bedeutet (nicht, "könnte man ja nochmal brauchen", s.o.) soll man ihn auch behalten. Das menschliche Gehirn ist in vielem gut, aber es kann eben nicht alles behalten und der richtige Gegenstand kann helfen, eine Erinnerung wach zu halten. Darüber soll bitte niemand urteilen.
Allerdings sollte Dir bewusst sein, dass die Menschen nach Dir diese Erinnerungen nicht teilen und den für Dich so wichtigen Gegenstand sang- und klanglos in einen Müllbeutel stopfen werden.
(Image Credits: "Ein Philosoph im Sperrmüll" by Dierk Schaefer, from Flickr)