Sea+Air im Schlagzeugmuseum (Ludwigsburg)
Immer diese Frage, was man im Winter wohl zu einem Konzert anziehen soll. Draußen ist es kalt, drinnen aber meistens sehr warm. Also griff ich beherzt zum T-Shirt - und lag dieses Mal ziemlich daneben, denn im Eingangsbereich des Schlagzeugmuseums in Ludwigsburg war es doch recht frisch, vorsichtig formuliert.
Der Auftritt von Sea+Air war als letzter einer kleinen Reihe von "Homecoming"-Konzerten angesetzt. Angeblich war es das 500te Konzert der aktuellen Tour (ob gezählt, geschätzt oder nur gefühlt weiß wahrscheinlich keiner so genau). Zudem war angekündigt, dass dies nun vorerst der letzte Auftritt für eine Weile sein sollte - man will neue Songs schreiben.
Im Vorprogramm, pardon: als "Special Guest", gab der mir bis dahin unbekannte Stefan Honig eine gute Figur ab. Schöne, auch kraftvolle, Songs zur akustischen Gitarre. Da bedauere ich es ja schon fast, dass er seit kurzem wohl auch eine Band zur Verstärkung hat - und auch zugeben musste, dass seine neueren Songs solo gar nicht funktionieren. "Honig" ist jedenfalls schon mal im Hinterkopf zur weiteren Erkundung vermerkt.
Und dann eben: Sea+Air, also Daniel und Eleni mit ihrer mittlerweile schon bekannten Show (die ich immerhin auch schon zum zweiten Mal in diesem Jahr und in zumindest ähnlicher Form bereits zum dritten Mal insgesamt gesehen habe).
Mein Platz am vorderen Eck der Bühne war insofern nicht ideal, da Elenis neues Cembalo zwar kompakt ist, aber über eine große Klappe verfügt, hinter der sie von meiner Position aus weitgehend versteckt bliebt. Aber die beiden wechseln ja oft genug die Position und die Instrumente, so dass es trotzdem noch genug zu sehen gab.
Unverändert faszinierend: Zu sehen, wie ein einzelner Mensch auch mal drei Instrumente mehr oder weniger gleichzeitig spielen kann. Oder, wie Daniel es ausdrückte, dass man "zu zweit wie eine achtköpfige Band" klingen kann.
Die Zeit verging mal wieder wie im Flug und schon wurde der "letzte" Song angekündigt, gefolgt von zwei Zugaben (mit Schlüsselbund-Einsatz bei der ersten und Handtüchern überm Kopf als krönenden Abschluss). Der Blick zur Uhr bestätigte: Es war schon später als gedacht.
Danke, Eleni und Daniel für nicht nur einen sondern drei unterhaltsame Abende in den letzten anderthalb Jahren. Gönnt Euch Eure Pause, schafft etwas Neues und man sieht sich dann bestimmt mal wieder irgendwo in der Region.