Rückblick: Kate Rusby in Northampton (again)
(Das Konzert fand bereits am 18. April statt. Ich bin erst jetzt dazu gekommen, aus meinen Notizen noch einen Artikel zu machen.)
Als ich Ende 2012 in Northampton Halt machte, war ich eigentlich davon ausgegangen, dass es das erste und gleichzeitig auch das letzte Mal sein würde. So kann man sich täuschen: Gut zweieinhalb Jahre später war ich also wieder hier. Die Stadt an sich ist immer noch nicht schöner geworden (immerhin haben sie ein neues Bahnhofsgebäude bekommen) und kam mir eher sogar noch kleiner vor. Aber ich war ja nicht wegen der Aussicht gekommen, sondern - wie schon 2012 - für Kate Rusby.
Das Ticket hatte ich schon letzten Dezember gekauft und entsprechend auch mehr Glück gehabt, was den Sitzplatz angeht: Erste Reihe, etwas rechts (aus meiner Sicht) von der Bühnenmitte.
Das Konzert begann pünktlich und ohne Vorprogramm. Kate hatte wieder Unterstützung von vier Musikern, darunter aber neben dem Gatten, Damien O'Kane, nur neue Gesichter. Offenbar wechselt sie die Besetzung bei fast jeder Tour.
Musikalisch stand erwartungsgemäß das aktuelle Album Ghost im Mittelpunkt, das ich an diesem Abend dann auch erst so richtig schätzen gelernt habe. Leider fielen dadurch aber noch mehr "Oldies" aus dem Programm. Viele meiner Lieblingslieder, Planets etwa, oder Wandering Soul, gab es nicht zu hören.
Nun bin ich, was die Musik von Kate Rusby angeht, ja eh nah am Wasser gebaut. Bring me a Boat verursachte jedenfalls einen dicken Kloß im Hals, wie auch Walk this Way together. Wenn sie einen der "Klassiker" gespielt hätte, hätte ich wahrscheinlich wirklich losgeheult ...
Zwischen den Stücken gab es wieder allerlei zu erzählen. Hintergrundinfos zu den Songs, Details aus dem Familienleben der Rusbys, Erlebnisse von der Tour, etc. Die erste Hälfte des Konzerts über blieben alle Musiker auf der Bühne. Aus der Pause kehrten zunächst nur Kate und zwei Musiker zurück, danach herrschte fröhliches Wechseln - mal alle fünf, mal weniger und einmal auch nur die "Boys" mit drei ineinander übergehenden Stücken. Auch wurde das Publikum immer mal wieder zum Mitsingen aufgefordert. In einem Fall fiel Kate dann bei der Ansage selbst der Refrain nicht mehr ein, zu dessen Mitsingen sie das Publikum eigentlich animieren wollte.
Mir fällt er schon rechtzeitig wieder ein und ihr werdet es ja merken
meinte sie sinngemäß - und beides hat dann auch funktioniert.
Die Zeit verging wie im Flug und schon wurde das "letzte" Stück angekündigt. Nach viel Applaus und einem kurzen Abgang gab es aber noch eine Zugabe, bevor dann endgültig Schluss war.
Schön war's mal wieder. Angesichts des Schwerpunkts auf neuem Material würde ich mir trotzdem mal so etwas wie eine Oldie-Ausgabe wünschen. Das hätte ich ihr auch gerne persönlich gesagt (verbunden mit dem Dank für die Musik, die mir wirklich viel bedeutet), aber leider lässt sich Kate nach dem Konzert auch weiterhin nicht sehen. Schade eigentlich. Trotzdem, ich werde sicher wieder versuchen, auf meinen Reisen vielleicht einen Schlenker einzulegen, um sie wieder live zu sehen.