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Mein erster selbst-geflashter Freifunk-Router

Ich betreibe in meiner Ecke von Feuerbach schon länger einen einsamen Freifunk-Knoten. Diesen hatte ich mir damals noch einrichten lassen, so dass ich ihn zuhause nur noch anschließen und in eine Ecke stellen musste.

Zeitweise hatte ich regelmäßig 2-3 Clients, die sich mit diesem Knoten verbunden hatten (das kann man auf der Freifunk-Karte sehen - mehr weiß ich über die verbundenen Geräte aber auch nicht). Zuletzt haben sie die Probleme meines Kabelnetz-Betreibers (welcher wird das wohl sein?) aber scheinbar wieder vertrieben.

Trotzdem habe ich beschlossen, meinen Einsatz für freies WLAN zu verdoppeln und habe mir einen zweiten Router angeschafft und aufgestellt - dieses Mal ganz alleine. Und es war wirklich sehr einfach!

Meine Wahl war auf einen TP-Link WDR3600 gefallen. Dieser hat etwas mehr Sendeleistung als der WR841, den ich bisher betrieben habe. Das nächstgrößere Modell WDR4300 erschien mir dagegen für den Einsatzzweck schon wieder überdimensioniert.

Der WDR3600 wurde mittlerweile durch ein Nachfolgemodell ersetzt, ist aber noch erhältlich. Ich habe zu einem gebrauchten Exemplar über einen "Amazon Warehouse Deal" gegriffen. Der Router hatte dann, wie auch in der Beschreibung erwähnt, ein paar Gebrauchsspuren in Form von "Schmarren" auf dem schwarz glänzenden Gehäuse. Da der Router aber eh unbeachtet in einer Ecke stehen soll, war mir das egal. Eher irritiert hat mich, dass er nicht zurückgesetzt war und erst einmal das WLAN des Vorbesitzers (SSID "Badadum" oder so ähnlich) statt des Default-WLAN der TP-Link-Router aufspannte. Das ließ sich aber mit einem längeren Druck auf den Reset-Knopf korrigieren.

Die weitere Installation der Freifunk-Firmware ist auf der Freifunk-Seite wirklich gut und nachvollziehbar beschrieben, weshalb ich es mir spare, sie hier zu duplizieren. Wer schon einmal einen ganz normalen WLAN-Router gekauft und eingerichtet hat, wird es mit dieser Anleitung auch hinbekommen, einen Freifunk-Router zu flashen und einzurichten - es ist wirklich kein Hexenwerk. Dickes Lob an die Freifunker!

Vielleicht noch zur Ergänzung: Das Einspielen der Freifunk-Firmware geschieht über das Default-WLAN des Routers - ein Ethernetkabel ist an dem Punkt noch nicht nötig. Man muss nur daran denken, die passende Firmware vorher herunterzuladen, bevor man sich mit dem WLAN des Routers verbindet. Nach dem Neustart des Routers ist das TP-Link-WLAN natürlich verschwunden. Jetzt braucht man zwingend ein Ethernetkabel, sonst kommt man nicht weiter.

Kleiner Tipp für Mac-User: Man braucht nicht die Konfiguration des eigenen Netzwerks zu ändern, um an den Router zu kommen. Es reicht, unter Systemeinstellungen - Netzwerk den vorhanden Ethernet-Eintrag zu verdoppeln. Das Duplikat ("Ethernet 2") kann man dann einfach manuell auf den IP-Bereich des Freifunk-Routers konfigurieren (siehe Freifunk-Anleitung) und nach erfolgter Konfiguration wieder löschen.

Nachdem der neue Knoten bei Freifunk Stuttgart eingetragen war und alles soweit funktionierte, habe ich bei mir noch etwas umgebaut: Der frisch geflashte WDR3600 funkt nun zur Straße hin (und ziemlich weit, wie ich schon festgestellt habe). Der WR841 wanderte an die andere Seite der Wohnung und strahlt nun in Richtung von Nachbars Garten. Ob er bis zur nächsten Querstraße reicht, muss ich noch austesten. Nur der WDR3600 ist übrigens mit dem Kabelmodem verbunden, der WR841 ist nur ans Stromnetz angeschlossen und mesht mit seinem Kollegen auf der anderen Seite. Das ist ja eines der netten Features des Freifunk-Netzes: Wenn sich die Knoten "sehen", verbinden sie sich auch direkt per WLAN und erweitern so das vorhandene Netz, ohne dass alle Knoten selbst einen Internet-Zugang bräuchten.

Die Anzahl der Freifunk-Knoten in Stuttgart wächst langsam aber stetig. Und es ist wirklich einfach, selbst einen einzurichten. Vielleicht hast Du jetzt ja selbst Lust bekommen und magst uns helfen, das Stadtgebiet mit Zugang zu einem freien (im doppelten Sinne) WLAN zu versorgen?

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