Musik

Dead Can Dance in der Jahrhunderthalle (Frankfurt)

Ein schöner Abend. Lasst uns bitte nicht allzu lange auf den nächsten warten hatte ich beim letzten Mal noch geschrieben. Das muss jemand gehört haben, denn weniger als 9 Monate später sind Dead Can Dance wieder in Frankfurt - dieses Mal in der Jahrhunderthalle.

Dead Can Dance - Silhouettes Wir befinden uns immer noch auf der gleichen Tour (zum Album Anastasis) und so war vieles - aber nicht alles - gleich wie beim letzten Mal. Tatsächlich geht es aber wohl schneller, wenn ich die Unterschiede aufliste. Der Bühnenhintergrund bestand dieses Mal aus einem Vorhang bzw. Stoffbahnen. Davon abgesehen stand die Band in exakt gleicher Formation auf der Bühne. Bis auf einen Titel (Anabasis fehlte) wurde auch dieses Mal wieder das ganze aktuelle Album gespielt, insgesamt aber nur 17 statt 19 Stücke. Neu im Programm waren Black Sun sowie Cantara. Die vier Zugaben waren dafür exakt die gleichen, aber die Zu-Zugabe entfiel - nach Return of the She-King (mit dem die Band wohl so etwas wie den perfekten Abschluss-Song gefunden hat) war dann nach ca. 1:50 Stunden Schluss.

David Kuckhermann Im Vorprogramm fand sich auch ein alter Bekannter vom letzten Mal: David Kuckhermann und seine Ufo-artigen, Hang genannten Instrumente. Er bekam dieses Mal, wie mir schien, besonders viel warmen Applaus und freute sich auch entsprechend darüber.

Dead Can Dance selbst spulten ihre Show routiniert ab. Mir schien das Programm dieses Mal etwas stärker rhythmus-betont zu sein, was sich auch im etwas bass-lastigen Sound niederschlug. Das führte dann leider dazu, dass Lisas Stimme gelegentlich etwas unterging. Immerhin hat man bei den Stücken, bei denen ihre Stimme im Mittelpunkt steht, den Sound zurückgenommen, so dass sie voll zur Geltung kommen konnte. Nicht so gut geklappt hat das aber leider bei Cantara - dass es trotzdem noch zu einer Gänsehaut gereicht hat, unterstreicht nur ihre Ausnahmestellung.

Auch eine willkommene Änderung: Vor der letzten Zugabe wurde die Band noch vorgestellt. Ansonsten fand wieder nur wenig Interaktion mit dem Publikum statt: Brendan Perry übernahm die Rolle des Danksagers, Lisa Gerrard beschränkte sich darauf, zu lächeln und huldvoll zu winken. Und einzig zu dem Rembetiko Ime Prezakias gab es ein paar erläuternde Worte.

Dead Can Dance - Lisa + Brendan Für den streckenweise nicht so guten Sound entschädigten Lisa Gerrards Gesangseinlagen mit Gänsehaut und/oder Kloß im Hals. Zudem sollte man nicht vergessen, dass auch Brendan Perry ein guter Sänger ist.

Würde ich mir, wenn sich die Gelegenheit ergeben würde, das fast-gleiche Programm auch noch ein drittes Mal anhören? Wahrscheinlich schon. Die kleinen Makel sind leicht zu übersehen (bzw. überhören) und diese tolle Musik und diese Stimmen live zu hören ist eben doch etwas Besonderes. Zudem muss man auch jedes Mal befürchten, dass es wohl das letzte Mal ist. Ich bin jedenfalls gespannt, ob und wie es mit Dead Can Dance nach dieser Tour weitergeht.

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Andere haben folgendes über 'Dead Can Dance in der Jahrhunderthalle (Frankfurt)' geschrieben:

12 Monate, 20 Konzerte - Dirks Hirnableiter
[...] Laetitia Sadier in der Manufaktur in Schorndorf Steve Hackett im Theaterhaus New Found Land im Merlin Dead Can Dance in der Jahrhunderthalle in Frankfurt Amanda Palmer im La Cigale in Paris Swim Bird Fly im Merlin Eels im Theaterhaus [...] [mehr]
Empfangen am Mittwoch, 01. Januar 2014, 10:45 Uhr

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