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Barcamp Stuttgart Nr. 5

Schön war's wieder, beim Barcamp in Stuttgart. Wie immer fand die Veranstaltung im Literaturhaus statt, nur wurde es dieses Jahr etwas größer geplant (300 Teilnehmer) und u.a. noch die Räume des Vinum im Erdgeschoss dazu genommen.

Getreu dem Barcamp-Motto, dass jede(r) auch etwas beitragen soll, habe ich dieses Jahr auch wieder zwei Sessions angeboten: Eine zum Thema Präsentationen (was sonst?) am Samstag und eine über TEDx und TEDxStuttgart am Sonntag.

Da ich nicht wieder die gleiche Präsentations-Session wie letztes Jahr halten wollte, hatte ich mich darauf konzentriert, Argumentationshilfen zu geben, um Vorbehalten gegenüber eher visuell orientierten Vorträgen ("Wo ist da der Inhalt?") begegnen zu können. Dabei hatte ich ein wenig übersehen, dass mein Publikum vor Ort ja nicht notwendigerweise in meiner Vorjahres-Session gewesen sein musste. Angesichts des proppenvollen Raums (es waren locker mehr als doppelt so viele Leute gekommen als in der Sessionplanung Interesse bekundet hatten), musste ich dann etwas umdisponieren. Es war daher vielleicht nicht ganz so stringent wie geplant, aber hoffentlich trotzdem noch schlüssig und hilfreich. Ich werde das ganze bei nächster Gelegenheit noch geeignet "verbloggen". Bis dahin helfen vielleicht auch die Verweise auf die Postings zur Session vom letzten Jahr sowie zur Frage "Where's the content?".

Meine zweite Session war zu den Themen TED und TEDx allgemein sowie TEDxStuttgart im speziellen. Nachdem während der Vorstellungsrunde auch das Tag TEDxKusterdingen zweimal zu hören gewesen war, hatte ich dann auch gleich geplant, die Kollegen mit einzubeziehen. Wir sind uns zwar vorher nicht über den Weg gelaufen (bei 250+ Anwesenden auch nicht so einfach, zumal man nicht genau weiß, nach wem man eigentlich sucht), aber am Ende fanden sich dann doch zwei Kusterdinger in der Session ein. Wie sich herausstellte, kannte ich den Lizenzhalter auch schon: Christopher Schmidhofer aka @JohnnyThan.

In der Session selbst habe ich zuerst erklärt, was TED eigentlich ist und in welchem Verhältnis TEDx dazu steht. Nach einem Rückblick auf unser erstes TEDxStuttgart und einem Bericht der Kusterdinger habe ich noch einen Ausblick auf unser - noch in der Planung befindliches - nächstes TEDxStuttgart gegeben. Eine Location haben wir noch nicht vorzuweisen, dafür aber schon einige Speaker. Bei Interesse sind diese auf der Homepage von TEDxStuttgart zu finden (weitere Speaker werden folgen, wir sind noch mit einigen im Gespräch).

Ansonsten wurde wieder viel geboten beim Barcamp Stuttgart. Von typischen Webthemen bis hin zu Themen die zwar weniger mit dem Web zu tun haben, aber dem anwesenden Publikum offenbar wichtig waren - u.a. gab es auch Sessions zur Kindererziehung und über Selbstfindung. Eine komplette Liste findet man noch unter bit.ly/ttbcs5

Ein paar Worte zu Sessions, die ich besucht habe:

  • Virales Marketing: Was macht virales Marketing eigentlich aus? Funktioniert das wirklich? Ist es noch "viral", wenn es von einer Werbeagentur ausgeht, also geplant ist? Oder liegt der Schwerpunkt nicht eher darauf, dass es sich mehr oder weniger zufällig - eben viral - verbreitet? Keine abschließende Definition, aber eine interessante Grundsatzdiskussion.
  • Strom und das Smart Grid: Guter Vortrag von Dirk Baranek über die noch ungelösten Probleme, die das Umschalten auf alternative Energien so mit sich bringt. Nett auch, dass er den Lage-Energiespeicher von Prof. Dr. Heindl erwähnte, den wir als Speaker für das nächste TEDxStuttgart verpflichten konnten :)
  • Corporate Blogs: Liest die überhaupt einer? Die Blogger vom Bausparfuchs baten um Einsicht und Anregungen. Fing interessant an, kippte dann aber in eine Session mit allgemeinen Tipps zum Blogging, worauf hin ich mich ausgeklinkt habe.
    Ich lese übrigens genau ein Corporate Blog: Das meines Hosters, Domainfactory. Die Einblicke in die Firmen-Interna sind nicht weltbewegend, aber unterhaltsam und "mildly interesting".
  • Leben mit Ablenkungen: Co-Coworker Andreas Zeitler berichtete von seinem Kampf mit den ständigen Ablenkungen und gab gute Tipps, wie man damit umgehen kann.
  • Iron Blogging: Ach ja, da war doch noch was ... Wie schon gepostet, habe ich mich also zum Iron Blogging verpflichtet, d.h. mindestens einmal pro Woche werde ich nun versuchen, hier oder und nebenan etwas (sinnvolles!) zu posten. Auf dem Barcamp fanden sich die Teilnehmer zum ersten Mal zusammen, um noch Details zu besprechen. Mittlerweile ist das ganze auch online und angelaufen. Und dieses - etwas verspätete - Posting zum Barcamp ist mein erster Beitrag dazu.

Die Nachtsessions am ersten Tag habe ich ausgelassen, zumal es eh meist Spiele waren und ich doch auch schon etwas geschlaucht war. Am nächsten Tag ging es nach dem - dieses Mal auch besser organisierten - Frühstück dann weiter:

  • IPv6: Zwar soll sich der Normalanwender damit nicht herumschlagen müssen (und das scheint auch weitgehend zu funktionieren), aber als Poweruser hat man es immer noch schwer, z.B. von seinem Internetprovider überhaupt erst einmal IPv6-Adressen zugewiesen zu bekommen. Und das, obwohl die IPv4-Adressen nun wirklich langsam knapp werden ...
  • Amazon KDP für E-Books: Kurze Einführung in die Abläufe, wie man eigene E-Books über Amazon anbieten kann und was man dabei zu beachten hat. Mein erstes E-Book (dazu später mehr ...) werde ich zwar ganz traditionell über einen Verlag veröffentlichen, aber für kürzere, spezialisierte Themen wäre das Selbst-Publishing vielleicht eine gute Alternative.
  • Windows 8 WTF: Eine Session mit Einblicken in Windows 8 und seine radikal neue GUI. Einiges scheint doch recht gut durchdacht, aber hier und da nicht konsequent zu Ende gedacht. Ich bin mal sehr gespannt, wie sich diese Windows-Version auf dem Desktop behauptet. Ich bekam den Eindruck, dass sich diese nur mit einem Touchpad (Touchscreen ist bei einem normalen PC ja keine Alternative) wirklich vernünftig bedienen lässt. Vielleicht sollte Microsoft ein Gerät ähnlich dem Magic Trackpad von Apple anbieten.

Einen Slot zwischendurch hatte ich ausgesetzt und nach meiner TEDx-Session war's dann auch schon wieder Zeit für die obligatorische Abschluss-Session. Es gab wieder viel berechtigtes Lob für die Organisation und das Catering, heftigen Dank an die Sponsoren und nur wenige Anmerkungen zu Kleinigkeiten, die man verbessern könnte.

Die zusätzlichen Räume haben die Veranstaltung dieses Jahr stark entzerrt. Angesichts der Menge an Teilnehmern war das angenehm. Andererseits frage ich mich aber auch, ob man wirklich unbedingt versuchen muss (potentiell, denn es kamen ja nicht alle, die sich angemeldet hatten) 300 Leute ins Literaturhaus zu quetschen. Das Barcamp Stuttgart ist eben mittlerweile eine feste Größe in der Szene in Deutschland und hat einen entsprechenden Ruf. Statt weiter zu wachsen könnte man auch einfach sagen, dass bei 250 Teilnehmern eben Schluss ist.

Wie auch immer sich das entwickelt, ich werde auch nächstes Jahr wieder auf der Lauer liegen um rechtzeitig einen Slot zu bekommen :)

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Andere haben folgendes über 'Barcamp Stuttgart Nr. 5' geschrieben:

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[...] Sessionplan, der längere Pausen zwischen den einzelnen Sessions vorsah. Auch waren, im Vergleich zum letzten Barcamp Stuttgart , deutlich weniger Teilnehmer da (knapp über 60 Personen an beiden Tagen), was dem ganzen eine eher familiäre [...] [mehr]
Empfangen am Dienstag, 16. Oktober 2012, 11:01 Uhr

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[...] Bullet Points vs. Your Brain Und dann war ich dran. Meine Session zu besseren Präsentationen gehört ja mittlerweile auch zum Standard-Programm beim Barcamp in Stuttgart. Aber natürlich mache ich nicht immer das gleiche. Dieses Mal hatte ich [...] [mehr]
Empfangen am Montag, 23. September 2013, 20:30 Uhr

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