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Lifeworkcamp

Beim Lifeworkcamp in Stuttgart ging es um das ja schon etwas strapazierte Thema Life-Work-Balance. Wie im Namen schon angedeutet, war das ganze im Barcamp- bzw. Unconference-Format organisiert, d.h. die Sessions wurden erst vor Ort unter Mitwirkung des Publikums festgelegt.

Im Gegensatz zu einem ja etwas technisch orientierten traditionellen Barcamp standen hier dann auch eher "weiche" Themen im Mittelpunkt. Im Vorfeld hatte ich schon mit einem Mit-Barcamper gerätselt, wie esoterisch es denn wohl werden würde ...

Der Altersdurchschnitt schien mir etwas über dem eines typischen Barcamps zu liegen (und dass, wo ja selbst die Web 2.0-Generation mittlerweile etwas in die Jahre gekommen ist). Insofern dürfen die Themenschwerpunkte auch nicht wirklich überraschen. So mancher ist irgendwann an einem Punkt angelangt, an dem man erkennt, dass Arbeit nicht alles ist und nach Jahren der Überstunden die Frage aufkommt, ob es nicht noch andere Dinge im Leben gibt. Und so gab es folglich Sessions zu Themen wie Burnout oder Selbstverwirklichung. Darüber hinaus war ein ganzer Raum für Yoga und andere eher körperorientierte Sessions abgestellt (und auch durchgängig belegt).

Die klassischen Barcamp-Themen kamen aber auch nicht zu kurz: Die obligatorische Twitter-Einführungssession durfte ebenso wenig fehlen wie Tipps zur Nutzung von Social Media. Es waren eben nicht nur viele Barcamp-Neulinge dabei sondern auch viele, die mit diesen neuen Kommunikationsformen noch nicht vertraut waren.

Wie esoterisch war es denn nun? Die letzte Runde Vorabend-Sessions am ersten Tag war so ein Fall - da sprach mich keine der fünf oder sechs parallel angebotenen Sessions wirklich an. Insgesamt aber stimmte der Mix und insbesondere am zweiten Tag gab es nochmal einige Sessions mit auch eher handfesten Tipps.

Das ganze lief sehr viel entspannter ab als ein typisches Barcamp. Das lag zum einen am entschleunigten Sessionplan, der längere Pausen zwischen den einzelnen Sessions vorsah. Auch waren, im Vergleich zum letzten Barcamp Stuttgart, deutlich weniger Teilnehmer da (knapp über 60 Personen an beiden Tagen), was dem ganzen eine eher familiäre Atmosphäre verlieh.

An der Organisation gab es, wie erwartet, nichts auszusetzen. Jan "Mr. Barcamp" Theofel hat sich da ja mittlerweile einen entsprechenden Ruf erarbeitet (übrigens einer der Gründe, warum ich mich auf das Lifeworkcamp eingelassen habe - wenn Jan es organisiert wird's schon was werden) und Marga Biebeler sorgte für Good Vibrations. Angesichts einer gewissen No-Show-Rate (es hatten sich wohl 80 Personen angemeldet) gab es mehr als genug Essen für alle (lecker wie immer: Esskultur hatte das Catering übernommen), so dass schon am ersten Tag das Wort vom "Foodcamp" oder gar "Fresscamp" die Runde machte. Einzig das WLAN kam die ganzen zwei Tage über nicht so richtig auf Touren - aber man war ja gekommen, um sich mit Menschen zu unterhalten.

Für ein zweites Lifeworkcamp ist derzeit ein Termin im Juni 2013 anvisiert. Werde ich wieder dabei sein? Das muss ich mir noch überlegen. Am Ende des ersten Tages hätte ich die Frage jedenfalls noch klar verneint. Der zweite Tag hat es für mich etwas gerettet, so dass ich jetzt zumindest darüber nachdenke. Ich bin eben auch Techniker und bei den "weichen" Themen noch etwas skeptisch. Gleichzeitig sehe ich aber auch, dass beim Lifeworkcamp Themen angeschnitten wurden, mit denen ich mich selbst unbedingt einmal beschäftigen sollte. Insofern kann es durchaus sein, dass ich die Dinge bis zum Anmeldebeginn für das Lifeworkcamp 2013 schon anders sehe.

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Andere haben folgendes über 'Lifeworkcamp' geschrieben:

EnjoyWorkCamp Stuttgart #EWC14S - Dirks Hirnableiter
[...] habe, werde ich keinen guten Job darin machen. Geld ist eben nicht alles. Das EnjoyWorkCamp ist ein Ableger des LifeWorkCamp , das ich ja letztes Jahr als teilweise etwas esoterisch abgehakt hatte. Insofern hatte ich eigentlich auch gar nicht [...] [mehr]
Empfangen am Sonntag, 16. November 2014, 11:51 Uhr

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