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Feuchter Abschied für Eva Hosemann

Nun hatte ich in all den Jahren, die ich schon in Stuttgart wohne, ja nicht gerade viel mit dem Theater Rampe zu tun. Zwar war mir der Name geläufig, aber wirklich dort hin gekommen bin ich zum ersten Mal, als wir dort das zweite TEDxStuttgart veranstalteten und später noch einmal, um dort Happy zu sehen.

Dass ich den Namen vorher überhaupt gehört hatte, ist sicher aber der Person zu verdanken, deren Abschied gestern gefeiert wurde: Die Intendantin, Eva Hosemann.

Nun geraten solche Feierlichkeiten ja gerne etwas langatmig und man muss durch viele lieb gemeinte aber knochentrockene Reden sitzen. Das war gestern zum Glück nicht der Fall. Der Vertreter des Hausherrn, der SSB (die Rampe teilt sich die Hallen ja bekanntermaßen mit der Stuttgarter Zahnradbahn, der "Zacke") war da noch der trockenste Vertreter. Schön aber zu sehen, dass auch Politiker recht humorige und persönliche Reden halten können, wie es die Vizepräsidentin des Baden-Württembergischen Landtags, Brigitte Lösch, sowie die Kultur-Bürgermeisterin von Stuttgart, Susanne Eisenmann, getan haben.

Dazwischen gab es ein paar kulturelle Einsprenkelungen, etwa einen humorigen Zusammenschnitt von Zitaten von Kritiken zu all den Rampe-Aufführungen über die Jahre (und ich hoffe, der eine oder andere Kritiker war peinlich berührt, ob des so aufgespießten Unsinns, den er oder sie da von sich gegeben hatte). Sehr gefallen haben mir auch die eingespielten Zeitraffer-Filmchen, etwa zur Bühnentechnik, die in Form eines Videospiel, komplett mit Bonusleveln, daher kamen.

Eva Hosemann wies in ihrer "gescheiterten" Dankesrede auf die zwei größten Infrastrukturprobleme des Theaters hin: Die Sitze und die fehlende Klima-Anlage. Oder, um es mit den Worten der Landtags-Vizepräsidentin auszudrücken: 'sch klebt alles!

Die Temperaturen im Saal waren schon nicht mehr tropisch zu nennen, sondern schon näher an der Sauna. Trotzdem hielten alle tapfer durch - diese letzten Momente wollte niemand verpassen. Und das war auch gut so, denn sonst hätten sie glatt den Überraschungsauftritt von Helen Schneider verpasst, die auf besonderen Wunsch von Eva noch einen Song zum Besten gab.

Endlich aus dem Saal entlassen war dann im Foyer, bei weit geöffneten Türen (die Zacke musste heute draußen bleiben), Party angesagt. Der Hausherr, die SSB, hatte sich beim Catering nicht lumpen lassen und die Getränke gingen, angesichts der Temperaturen, ohnehin von selbst.

Es war ein schöner Abend und ein angemessener Abschied. Ich möchte an dieser Stelle auch noch einmal stellvertretend für das Team von TEDxStuttgart "Danke!" sagen dafür, dass wir im Februar dort zu Gast sein durften. Alles Gute für die Zukunft und man läuft sich bestimmt nochmal über den Weg - vielleicht schon beim nächsten TEDxStuttgart am 26. November? Dann auch wieder im Theater Rampe, unter neuer Intendantur. Wir freuen uns schon darauf.

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