BLLL-Fachtag, oder: Do as I say, not as I do
Es gibt in Baden-Württemberg ein "Bündnis für Lebenslanges Lernen", abgekürzt BLLL, dem diverse Bildungsinstitute - öffentliche wie private - rund um die Erwachsenenbildung sowie das Kultusministerium angehören. Da ich ja auch im weitesten Sinne in dem Bereich tätig bin und mich das Thema "Lernen" an sich interessiert, habe ich etwas ein Auge auf die Aktivitäten in diesem Bereich.
Nun war also mal wieder ein Fachtag des BLLL angesetzt, mit Schwerpunkt Neue Medien und Mobiles Lernen.
Ich habe ja eh schon den Eindruck, dass die ganzen Initiativen rund um (Erwachsenen-)Bildung, so lobenswert sie auch sein mögen, immer noch viel zu theoretisch und kopflastig sind. Die parallel laufende OERup-Initiative (OER = Open Educational Resources) ist da auch ein schönes Beispiel, wie auch der - vor allem anfangs - eher einschläfernde Impuls-Vortrag beim Fachtag.
Und der nächste Tagesordnungspunkt verhieß auch nichts gutes: Eine Podiumsdiskussion ... Gab es schon jemals eine interessante Podiumsdiskussion in so einem Umfeld? Wie erwartet dümpelte sie dann auch so vor sich hin, bis einer der Teilnehmer den Finger in die Wunde legte: Dies sei doch eine Veranstaltung zum mobilen Lernen. Warum gäbe es dann kein WLAN und kein Hashtag? Und warum würden die Anwesenden noch auf Papier mitschreiben? Sollte man, wenn man schon so viel über neue Medien und Methoden redet, diese nicht auch nutzen?
Recht hatte er. Tatsächlich gab es in dem Raum nicht einmal Mobil-Empfang ("Kein Netz" vermeldete mein iPhone traurig), wohl aber ein ausgewiesenes Gast-WLAN, zu dem uns aber niemand das Passwort gesagt hatte oder sagen wollte (auch später nicht). Twittern konnte man so nur in den Pausen.
Immerhin, der Aufruf, die "neuen" (denn so neu war das meiste ja ohnehin nicht mehr) Methoden auch selbst zu verwenden zog sich den Rest der Veranstaltung dann durch alle weiteren Vorträge. Für diese Veranstaltung war es zu spät, aber ich bin ja mal gespannt, ob man sich das nächste Mal bei der Organisation geschickter anstellt.
P.S. Ich habe auch auf Papier mitgeschrieben, das war in dem Fall aber eine bewusste Entscheidung (auch wenn ich mein neues Spielzeug nicht dabei hatte).