Die Bedarfsampel
Leider zu lang für einen Tweet:
Definiere Deutschland: Fußgänger stehen an einer Bedarfsampel. Keiner hat den Schalter gedrückt. Alle regen sich auf, dass es nicht Grün wird. Aber obwohl kein Auto kommt, geht auch niemand bei Rot über die Straße.
So schön metaphorisch das auch klingt: Ich wünschte, ich würde scherzen. Oder dass das wenigstens nur einmal vorgekommen wäre. Aber nein.
Auf dem täglichen Weg zur U-Bahn muss ich auch eine Straße überqueren, an der die erwähnte Bedarfsampel steht. Und die geschilderte Situation spielt sich dort immer wieder ab - gefühlt bestimmt einmal pro Woche.
Und dann gibt es natürlich noch die Mitmenschen, die besonders cool sein wollen - oder warum auch immer - und den Schalter nicht richtig drücken, sondern draufhauen, mehrmals (nicht richtig) drücken, mit dem Ellenbogen drücken, oder auch mal - alles schon gesehen - dagegen treten. Nur, dass das rote Licht am Schalter nicht angegangen ist, bemerken sie trotzdem nicht. Und dann warten sie. Und warten.
Gut 200 Meter die Straße hoch steht übrigens noch so eine Bedarfsampel. Dort funktioniert das aber. Sprich, die Leute wissen, dass sie drücken müssen und tun das auch (mehr oder weniger gesittet). Nein, ich versteh's auch nicht.
(Image Credits: "Don't walk" by Pat Herman, from freeimages.com)