Backups
Für Mac-User, so sollte man meinen, hat sich das Thema Backup eigentlich erledigt. Seit der Einführung von Time Machine ist es schon fast unmöglich, kein Backup zu haben - oder zumindest, bei jeder Gelegenheit daran erinnert zu werden. Sobald man eine externe Festplatte an einen Mac anstöpselt, bietet Time Machine gleich an, diese für Backups zu nutzen. Man muss es also schon regelrecht darauf anlegen, kein Backup zu machen. Entsprechend wenig Verständnis habe ich daher, wenn Mac-User trotzdem noch über Datenverluste klagen.
Eine Falle von Backups kann aber auch Time Machine nicht völlig aus der Welt schaffen: Ist das Backup denn eigentlich les- und nutzbar?
Die Frage konnte ich in letzter Zeit öfter mit "ja" beantworten, als mir eigentlich lieb ist. Nach fast 7 Jahren begann mein alter iMac nämlich zunehmend Ausfallerscheinung zu zeigen. Ein Szenario, das sich zuletzt häufig wiederholte:
- iMac einschalten. Er rödelt eine Weile auf der Platte herum - und schaltet sich wieder aus.
- Von einem anderen Medium starten. Platte überprüfen: Platte muss repariert werden.
- Platte reparieren: Nicht möglich. Bitte spielen Sie ein Backup ein ...
Die Backups haben funktioniert, aber es dauert eben auch jedes Mal seine Zeit, sie wieder einzuspielen. Und nachdem sich diese Vorfälle zuletzt häuften, reifte schließlich der Entschluss, einen neuen Rechner zu bestellen.
Tja, und während dieser schon unterwegs war und ich die Restore-Prozedur ein weiteres Mal durchführen musste, passierte es dann: Das wiederhergestellte System lief alles andere als rund.
Zunächst fiel auf, dass viele Programme ihre Voreinstellungen vergessen hatten. Und einige Programme waren zwar vorhanden, funktionierten aber nicht mehr (ließen sich nicht starten bzw. stürzten direkt ab). Oh je. Offenbar hatten sich einige der Probleme mittlerweile in defekten Dateien auf der Platte - und damit im Backup - manifestiert.
Und hier liegt eine weitere Gefahr von Backups: Wenn man versucht, Backups einer fast ständig vollen 500-GB-Platte auf einer 500-GB-Platte zu sichern ist eben kein Platz mehr für ältere Backups. Und dann hat man im Fall defekter Dateien eben auch keine Möglichkeit mehr, evtl. noch intakte Versionen dieser Dateien in älteren Backups zu finden.
So war denn auch der Neustart mit dem Rest-Backup auf dem neuen iMac mit viel Nachbesserung und Wiederherstellen von alten, lieb gewonnenen, Einstellungen verbunden. Die neue Backup-Platte sollte in den nächsten Tagen eintreffen und dieses Mal werde ich entsprechend mehr Platz reservieren ...
(Image credit: Ahhhhhhh by Kenny Louie, from Flickr)