Beim Stuttgarter Gründergrillen
Dass Stuttgart eine recht lebendige Startup-Szene hat, war mir bekannt und tatsächlich kenne ich dort auch einige Leute. Nur zu einer Veranstaltung hatte ich es noch nie geschafft.
Nun habe ich weder vor, ein Startup zu gründen noch, einem beizutreten (been there, done that). Vielmehr interessieren mich das Auftreten der Startups, d.h. die Pitches und Präsentationen.
Vorweg: Dafür hatte ich mir mit dem Gründergrillen eher das falsche Event ausgesucht. Es handelt es sich eher um ein Social Event der Szene mit einem nur kleinen Pitching-Anteil. Networking, Ins-Gespräch-Kommen, Kontakte knüpfen, nett fachsimpeln stehen hier im Mittelpunkt. Dazu gibt's Steaks oder Würstchen vom Grill.
Ein bisschen gepitcht wurde aber doch, zwar en bloque aber vom Format her eher locker: Die Redner mussten sich auf eine kleine Bank stellen und im Halbdunkel ohne Folien ihre Dienste anpreisen. Mal sehen, was hängengeblieben ist:
- Veranstaltungshinweise gab's (Leancamp, Startup NEXT, Webmontag Stuttgart).
- Mycouchbox ist eine Überraschungsbox mit Süßigkeiten und Knabbereien, die man abonnieren kann. Der Inhalt ist vorher nicht bekannt, aber es sind eben Dinge, die man auf dem Sofa beim Fernsehen nebenher "einwerfen" würde (daher der Name).
- Fairnopoly ist eine Art moderne Variante der Genossenschaft für fair gehandelte Waren.
- Ein anderes soziales Startup, dessen Name und URL (irgendwas mit "give" und ".to") mir schon wieder entfallen sind, will Mitmenschen animieren, ihre Zeit zur Verfügung zu stellen.
- Eine faltbare Lampe aus Karton wurde gezeigt. Man kann sie als Bausatz kaufen oder sich die Baupläne runterladen und selbst auf einen Pizzakarton übertragen.
- Eine junge Frau nutzte die Gelegenheit zur Stellensuche und bot sich als Hilfe im Marketing an.
Es waren noch mehr, aber an den Rest kann ich mich nicht mehr wirklich erinnern. Was auch zeigt, wie wichtig es ist, bei dieser Art von Pitch in doch eher ungewöhnlichem Umfeld etwas dafür zu tun, dass man auch im Gedächtnis bleibt - wenigstens der Name.
Requisiten helfen da (die Box von Mycouchbox oder die faltbare Lampe). Oder wenigstens ein hochgehaltenes Schild mit Name und/oder URL drauf. Der Mensch von Fairnopoly hatte sogar die wichtigsten Punkte auf A4-Blättern dabei, die er als Folienersatz im Bob-Dylan-Stil einsetzte (deutlich weniger zum Glück, und er hat sie auch nicht auf den Boden fallen lassen).
Es war etwas laut, aber ich habe doch mehr Leute getroffen, die ich schon kenne, als ich erwartet hätte. Und interessant war's auch. Da sollte ich wohl definitiv öfter hingehen.